Die französische
GR65 führt von Geneve nach
St. Jean-Pied-de-Port und ist weitgehend identisch mit
einem der 4 Jakobswegen durch Frankreich nach Santiago
de Compostela, einem der Pilgerziel im frühen Mittelalter.
Jakobus der Ältere war als Prediger auf der ilberischen Halbinsel
aktiv, nach seinem Märtyertod in Jerusalem soll sein Leichnam
von seinen Jüngern an seine letzte Wirkungstätte an die
Atlantikküste Iberiens gebracht worden sein.
Das Grab geriet in Vergessenheit und wurde erst nach den Feldzügen
Karl des Großen gegen die Mauren durch eine Offenbarung
wiederendeckt. Rasch nahm die Bedeutung des Grabes als Pilgerziel zu, mit
Unterbrechungen folgten die Gläubigen bis ins 17. Jh dem mühsamen
Weg. Heute steht der Jakobsweg als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO.
Als Symbol dieses Pilgerweges findet man die Jakobsmuschel an vielen
Gebäuden und Kirchen angebracht.
Frankfurt-Paris-Aumount-Aubrac-Prinsuèjols
Anfahrt mit D401 ab Frankfurt um 22:47 nach Paris-Est
im Liegewagen. Um 7:00 morgens ist der Zug in Paris, es ist noch
dämmerig, man merkt das Paris 500km westlicher liegt als Idstein.
Der Anschlußzug fährt in Paris Lyon ab,
also erst mal in das U-Bahn-Getümmel gestürzt, mit der Linie 5
zur Bastille und dann eine Station mit der Linie 1
zum Gare Paris Lyon. Die Wagen der Linie 1
erweisen sich als hypermodern und ungewöhnlich, sie sind ewig
lang und haben richtige Reifen, die auf entsprechenden Laufflächen
laufen.
Am Gare Paris Lyon kaufe ich mir die Fahrkarte nach
Aumount-Aubrac, der DB-Computer kennt zwar den
Bahnhof und kann auch Reiseverbindungen ausdrucken, aber keine Ticket
ausgeben. Der Zug ist ewig lang, die ersten drei Waggons stehen nicht
mehr auf dem Bahnsteig und insgesamt gibt es drei Abschnitte, ein Teil
endet in Clermont-Ferrand, Montpellier und
Beziere sind die anderen Ziele. Die 5 ersten
Wagen sind die richtigen, also schnell nach ganz vorne gegangen und
Platz gesichert, der Zug ist nach kurzer Zeit voll.
Bis nach Clermont-Ferrand fährt der Zug
recht zügig, dort steigen zwei Frauen mit Rucksäcken und einer
Karstadt-Tüte ein, eindeutig Deutsche, doch dazu später mehr.
Der Zug wird auseinander gekuppelt und eine Diesellok davorgespannt. Die
Fahrt wird zu einem Genuß, auf der eingleisigen Strecke windet sich
der Zug in Kurven in das Zentralmassiv hinauf. Durch Tunnels hindurch,
über rauschende Bäche hinweg geht es immer weiter hinauf, die
Lok wird nochmals umgespannt und man ist entgültig auf der Hochebene
angelangt, in knapp 1000m Höhe fährt der Zug Richtung
St. Flour. Kurz danach quert die Bahn auf dem
Viaduc de Garabit die aufgestaute
Truyere, jetzt nur noch 95m über dem Wasserspiegel, vor
über 120 Jahren waren es 122m. Der Konstrukteur war kein geringer als
Gustave Eiffel, dem Paris den Eiffelturm verdankt. Die
Aussicht ist einfach umwerfend, leider ist die Kamera im Rucksack verpackt.
Im Aumount-Aubrac angekommen steht ich mit dem
FFRP-Führer ziemlich hilflos da, keine Markierung rot/weiss; zu
entdecken, die Karte ist auch nicht hilfreich. Da spricht mich eine der
beiden Frauen aus dem Zug mit deutlich hessischem Dialekt an, ich sei
doch bestimmt Deutscher. Es stellt sich heraus, das Christine mit ihrer
Mutter Gudrun den Sentier de Saint-Jacques
de-Compstelle, wie der Jakobsweg auf französisch heißt,
nach Conques laufen will. Ihr Tourenbegleiter
hat Touring in Frankfurt nicht mitgenommen, da das Ticket nicht gestimmt
hat. Christine hat von Deutschland aus in der Gîte
von Prinsuêjols drei Betten plus Abendessen
geordert. Daher nehme ich das Angebot gerne an, mit nach
Prinsuêjols zu laufen.
Erst mal laufen wir in die falsche Richtung, man muss; in den Ort
hineinlaufen und an der ersten Straßenkreuzung ist dann auch die
Markierung rot/weiss angebracht. Es geht unter der Bahn hindurch,
über einen Feldweg den Hang hinauf und dann durch ein locker bebautes
Gebiet Richtung Autobahn. Diese wird unterquert und dann geht es weiter nach
la Chaze de Peyre. Hier zeigt sich, das die
GR65
über eine recht gute Infrastruktur verfügt. In dem Ort gibt es
ein öffentliche Toilette mit Waschmöglichkeit, alles sauber und
in Schuss gehalten. Nach der Besichtigung der Kirche geht es weiter
Richtung le quatre Chemins, einer
Straßenkreuzung mit Bar. Kurz vorher kommt uns ein Bauer mit seinen
Kühen entgegend, allerdings haben diese keine Lust den Kommandos zu
folgen und marschieren in den Wald hinein. Etwa 1 km hinter dem
Wegkreuz knickt der Weg Richtung Prinsuèjols
ab, nach 3 km sind wir am étapenziel angelangt, die
Gîte ist in diesem Jahr renoviert worden und
liegt unterhalb der Marie. Die Wirtin des
Relais de Prinsuèjols bittet uns, gleich zu
Essen zu kommen, es gibt als Hauptgang Bratwurst mit Kartoffelgratin, als
Nachspeise erst Plateau du Fromage und dann ein Flan.
Müde von der Reise und von den ersten 16 km legen wir uns schlafen.
Prinsuèjols-Aubrac
Am nächstem Morgen geht es nach dem petit
déjeuner weiter, Gudrun hat ihren Kampf mit einem
Straßenköter, der sich von hinten versucht anzuschleichen.
Am Ortausgang von Prinsuèjols fängt das
Rätselraten an, Christines Führer zeigt den Weg direkt über
die Kuppe des Corus Grondo, auf den Wiesen ist kein
Weg zu erkennen, mein etwas neuerer Führer zeigt einen Weg, der
westlich davon verläuft, dieser ist ein schmaler Trampelpfad und so
zugewachsen, das wir erst mal vorbeilaufen. Nach einer Stunde sind wir dann
wieder auf dem richtigen Weg. Er führt erst nach
Rieutort d'Aubrac, Montgros und dann nach
Nasbinal. Das Wetter ist recht passabel, etwas
Wolken, die Sonne scheint, aber der Wind macht alles erträglich.
Allerdings habe ich relativ schnell einen leichten Sonnenbrand trotz
Sonnencreme.
Die Landschaft ist fantastisch, Weideland soweit das Auge reicht,
einige verkrüppelte Bäume, denen man ansieht, wie rauh
das Klima hier oben ist und immer wieder blanker Fels dazwischen.
Vereinzelt dazwischen Fermes oder kleine
Ortschaften. In der Ferne erkennt man die Spitzen der Vulkane.
In Nasbinal ist Markt, wir erstehen Käse
und Baguette, das Mittagessen wird kurz nach
dem Ortsausgang an einem sonnigen und windgeschützen Platz
eingenommen. Es geht weiter Richtung Aubrac,
es werden Weiden mit Kuhherden gequert, es geht immer noch etwas
aufwärts. Kurz vor Aubrac steht man an
der höchsten Stelle eine kleine Abri,
in deren Windschatten wir Rast machen, wir sind auf 1350m angelangt.
Der Weg führt ein Stück Berg ab, auf der linken Seite passieren wir
ein ehemaliges Santourium, heute ein Sporthotel. Der Weiler besteht
aus den Überresten der ehemaligen Domerie d'Aubrac,
einem Schutzhospiz aus dem 12. Jahrhundert sowie zwei Hotels. Von dem
Hospiz steht die Kirche, das Pilgerhospital und der mächtige Turm aus
dem 100-jährigen Krieg zwischen Frankreich und England.Die Kirche ist
innen sehr schlicht ausgestattet, neben dem Altar und einigen
Heiligenstatuen erzählt eine Bilderfolge die Entstehung und Geschichte
des Hospiz. Die Gîte ist in dem
Tour de Anglaisuntergebracht, die sanitären Anlagen
sind unten, darüber ist ein Schlafsaal, eine Etage weiter oben der
Gemeinschaftsraum und in der dritten Etage nochmal ein Schlafsaal.
Zum Abendessen gibt es Wurst, Käse und Brot, sowie Tee, das eine Restaurant
hat, nach dem die Tagestouristen weg sind, geschlossen, wer soll hier oben
auch Abends noch speisen wollen. Gegen 8 Uhr kommt dann noch ein weiterer
Wanderer, Cloude, in die Gîte.
Er ist wie wir, am Samstag Mittag in Aumout-Aubrac
angekommen, ist dann aber dort geblieben und den gesamten Weg heute auf
einmal gelaufen.
Aubrac-St Côme d'Olt
Da es in Aubrac keinen Laden gibt, frühstücken wir eine Kleinigkeit und machen uns auf den Weg nach St. Chély d'Aubrac. Die Hochebene fällt hinter Aubrac in Richtung Lot-Tal um 1000m ab. Es geht langsam den Hang hinunter, sobald man im Windschutz der Täler ist, wird es schnell warm. Am Wegrand warten Brombeeren darauf gepflückt zu werden. In St. Chély d'Aubrac werden die Vorräte ergänzt und die gotische Kirche besichtigt, diese ist innen deutlich reicher ausgestattet als die romanischen Kirchen auf der Hochebene. Am Ortsausgang geht es nochmals etwas den Hang hinauf, der Weg verläuft teilweise durch Laubwälder, dann wieder durch Weideland. Erst in der Nähe der Lot sieht man Felder, auf denen Ackerwirtschaft betrieben wird, Zeichen eines deutlich gemäßigteren Klimas. Die Gîte in St Côme d'Olt ist wieder in einem historischen Gebäude untergebracht, dem ehemaligen Justizpalast. Wir beschliessen, heute Abend essen zu gehen, das ist aber nicht so einfach, das Restaurant am Ort bietet abends kein Menü an, wir werden im Hotel de Voyager fündig, das Menü ist recht preiswert (65 FF), allerdings sind Nudeln mit Tomatensosse und Hähnchen als Hauptgang nicht gerade typisch für die Gegend.
St Côme d'Olt-Estaing
Am nächsten Morgen läuft Cloude mit einem weiteren
Franzose weiter nach Golinac, wir nehmen uns als
Tagesziel Estaing vor. Erst geht es an dem Ufer der
Lot weiter, dann steigt der Weg den Hang hinauf und
führt zur Eglise de Perse, einer romanischen Kirche,
die auf den Fundamenten eines römischen Tempels steht. In
Espalion, einer etwas grö&ß;eren Stadt, fülle ich
meine Reisekasse auf, Bankautomaten sind in der Gegend recht selten gestreut.
Es geht weiter nach Estaing, einem schmucken Ort mit
Kirche und einem Schloß. Ein Adliger aus dem gleichnamigen Geschlecht
rettet einst König Phillip II. Augustus das Leben, anderen dienten als
Bischöfe Frankreich, der ehemalige Staatspräsident
Giscard d'Estaing ist allerdings kein Nachfahren
jener Estaing, sein Vater kaufte den verarmten
Adeligen den Titel ab...
Die Gîte ist in einer ehemaligen Kapelle untergebracht,
der große Schlafsaal ist mittels Zwischenwände in Zweierkammern unterteilt,
die Gîte ist recht gut belegt. Nach einem Eintopf und
einer Flasche Wein möchten wir noch die Chapelle in
l'Ouradou besichtigen, diese ist allerdings ab 18:30
geschlossen und auf dem Rückweg werden wir von dem Regen überrascht.
Estaing-Espeyrac
Morgens geht es an dem Ufer der Lot weiter, er wird hier recht breit durch mehrere Stauseen, die zur Stromerzeugung dienen. In einem Seitental geht es dann in Serpentinen steil den Hang hinauf. Bis nach Golinac hinauf sind 300 Höhenmeter zu überwinden, dafür entschädigt der Blick über das Lot-Tal.
Da in beiden Führen in Espeyrac keine Gîte erwähnt ist, reserviert Christine im einzigsten Hotel zwei Zimmer, ein Irrtum wie sich später herausstellt. Das Hotel ist recht einfach und ist mit Pilgern und Wanderen belegt. Die Gîte liegt hinter der Kirche in einem ehmaligen Wirtschaftsgebäude und ist recht neu.
Espeyrac-Livinhac-le-Haut
Wir machen uns recht früh los, in nächsten Ort, Sénergues, gibt es eine weiter Gîte in einer neuen Domerie und einen Laden, in dem wir unsere Vorräte ergänzen. Auf einer Wiese frühstücken wir erst mal, dann geht es weiter Richtung Conques. Die Abtei von Conques gehörte zu den wichtigen Stationen auf dem Pilgerweg nach Compostela und ist durch das Tympanon des Westportal berühmt. Es erzählt die Geschichte des jüngsten Gerichtes.
Der Ort hat sich seit Jahrhunderten nicht verändert, die alten Häuser enthalten heute Cafes, Touristenläden, ein Museum und eine Buchhandlung. In Conques verabschiede ich mich von Gudrun und Christine, sie müssen am nächsten Morgen Richtung Clermont-Ferrand, damit sie ihren Bus nicht verpassen. Da es noch recht früh am Tag ist (12:00), beschliesse ich nach Livinhac-le-Haut zu laufen. Der Weg geht an das Ufer der Dourdou, quert diese und führt dann auf der gegenüberliegenden Seite steil den Hang hinauf. An der Chapelle Sainte-Foy hat man noch mal eine Blick auf Conques. Oben angekommen, hat man die Entscheidung, ob man über Noailhac (Gîte) oder Prayssac gehen möchte. Die Strecke über Noailhac verläuft hauptsächlich auf der Straße, daher nehme ich die zweite Varianten. Allerdings geht der Weg ingesamt dreimal in Seitentäler herab, die Sonne scheint, die ganze Angelegenheit wird sehr schweißtreibend. Zusätzlich ist die Landschaft recht eintönig, Weiden und Äcker. Der Abstieg nach Decazeville verläuft dann auch auf einer Asphaltpiste. Nach Decazeville geht es noch mal kurz aufwärts, man quert den Lot. Um 18:00 bin ich naßgeschwitz und ziemlich kaputt am Ziel, die 40 km waren dann doch etwas heftig. Die Gîte ist recht groß, neben dem Schlafsaal gibt es noch 4 Zimmer, es sind an die 20 Leute in der Gîte untergebracht. Ein Gutes hat der Abend doch noch, ein deutsches Paar hat sich beim Kochen etwas verschätzt und hat Karotten und Reis übrig, damit ist mein Abendessen gesichert. Später sitzt ich auf der Bank vor der Kirche und geniese ein Eis.
Livinhac-le-Haut-Beduer
Am nächsten Morgen gehe ich recht wieder recht früh los, da ich
heute bis kurz vor das Célé-Tal hinter
Figeac kommen möchte. Gerade als ich aus der
Tür gehe, kommt Cloude aus den obenliegenden
Zimmern herunter. Wir laufen dann zusammen bis kurz vor
Figeac. Die Landschaft ist wie gestern Nachmittag, gegenüber
den Vortagen einfach langweilig, es nieselt teilweise auch noch ein wenig.
Kurz vor Figeac, in Bataillou,
verabschiede ich mich von Cloude und verlasse
die GR65, kurze
Zeit später stehe ich auf Rückseite eines
E.Leclerc-Supermarche, der mir noch von der letzten Kanutour bekannt
ist. Die Vorräte werden ergänzt, dann müssen noch zwei
befahrene Straßen gequert werden, bzw. ein Stück begangen werden.
Danach liegt Figeac hinter mir, die Landschaft wird
abwechselungsreicher. In Faycelles mache ich vor der
Kirche noch mal Rast, die Sonne scheint wieder recht kräftig, bis
Beduer sind es noch 6 km.
Die Gîte liegt mitten auf einer Wiese, die im Sommer
als Campingplatz dient, die Hütte ist aus Holz und mit Wellblech gedeckt,
aber es gibt Heißwasser und ein Gasherd fürs Abendessen.
Später gesellt sich noch ein Franzose dazu, er will die
GR65 von
Figeac nach Moissac laufen.
Die ganze Nacht heulen in der Ferne Hunde vor sich hin.
Beduer-Marcillac sur Célé
Der Besitzer der Gîte ist immer noch nicht
aufgetaucht, der Franzose ruft ihn von der nebengelegen
Ferme an, der Besitzer erscheint dann wenig später und
erklärt, das er um diese Jahreszeit nur dann vorbeikommt, wenn er
weiss, das jemand da ist....
Ich verlasse die GR65
und folge von nun ab der GR651.
Sie führt durch Beduer hinab ins
Célé-Tal. Bis nach Boussac
ist das Tal recht breit, im Tal wird Mais angebaut. Hinter
Boussac wird das Tal dann schmal, die
Felswände wachsen langsam in die Höhe.
Bis nach Espagnac bleibt die
GR651
im Tal, dann geht es das erste Mal den Hang hinauf. Die Pflanzenwelt
verändert sich, neben kleine, moos- und flechtenwachsenen
Eichen herrscht eine machiaartiger Bewuchs, die Hänge sind,
wo möglich, vor langer Zeit terrasiert worden und man hat die
Parzellen mit Trockenmauern abgetrennt. Es wird fast keine
Landwirtschaft mehr in den Parzellen betrieben, nur noch im Tal
selber werden die Felder bestellt, aufgelassen Häuser und Schilder
"a vendre" zeugen von der Landflucht
Vereinzelt findet man frisch renovierte Häuser, die Nummerschilder
der Autos davor verraten, das dies Wochenendhäuser sind.
Kurz vor Brengues hat man einen fantastischen
Ausblick in das Célé-Tal, man
läuft auf halber Höhe auf einem schmalen Pfad im Fels entlang,
wie ein Schwalbennest klebt das Chateau des Anglais
im Felsen, nur mit einer Leiter zu erreichen. Ausser dem Torbogen und den
Mauerresten im Fels ist nichts mehr erhalten.
Endziel für heute ist Marcillac sur Célé
, bis zur Zerstörung im hundertjährigen Krieg eine
bedeutende Benediktinerabtei, von der nur noch der vorderste Teil des
Kirchenschiff und der Glockenturm intakt geblieben ist. Die
Gîte ist recht klein und liegt direkt neben der
Abtei. Den Schlüssel bekommt man in der Epicerie,
in der man auch seinen Obulus entrichtet.
Marcillac sur Célé-Pasturac
Am nächsten Morgen geht es weiter, wieder den Hang hinauf, in
Sauliac wieder eine Zeitlang auf halber Höhe
im Fels entlang. Dann geht es von dem Célé
-Tal auf die Hochebene Richtung Freiluftmusuem
Cuzals, auf 50 ha werden die früheren
Lebensbedingungen der Region dokumentiert, allerdings ist die Anlage
um diese Jahreszeit eine Geisteranlage, keine Touristen verirren sich
hier her. Man geht vor Cabrerets wieder durch
Felder und Wiesen, die offentsichtlich bestellt werden, teilweise
grasen Schafherden auf den Wiesen. Am Ortseingang geht es dann
hinauf zum Eingang der Grotte du Pech Merle.
Auch hier herscht Stille, ein einzelner Reisebus und einige PKW,
die Parkplätze sind leergefegt und es ist sogar Sonntag, aber kein
Vergleich zum Mai dieses Jahres.
Hinter dem letzten Parkplatz muß man sich entscheiden, man kann die
GR651
bis nach Bouzies folgen und dann
GR36/46
bis nach Pasturac oder der orange makierten Route
nach Vers, die eigentlich für Reiter gedacht
ist, folgen. Ich gehe nach Pasturac, die
Gîte wird dort privat geführt
und ist recht gemütlich. Nach dem Duschen laufe ich nach
St. Gery, trinke einen Milchkaffee und schaue wann der Bus nach
Cahors abfährt.
Nachts hat noch der Mond das Tal in silbrigen Licht getaucht, jetzt herrscht hier der Nebel, Sichtweite 20m. Da die Läden in St. Gery erwartungsgemäß zu haben, laufe ich bis nach Vers vor, bis dahin hat die Sonne auch den Nebel aufgelöst. In Cahors treibe ich den Schalterbeamten der SNCF mit der Bahnkarte zur Verzweifelung, er bekommt einfach kein Ticket aus dem Rechner, also stellt er mir zwei aus, eins bis Paris-Austerlitz und ein zweites von Paris-Est nach Frankfurt. Um kurz vor 13:00 fährt der Zug Richtung Paris, je weiter man Richtung Norden kommt, um so schlecht wird das Wetter.