Les Hoches- Modane-Refuge la Balme
Es geht wieder mit dem Zug via Basel und
Bienne/Lausanne nach Martigny.
Von dort aus schafft einen der Mont-Blanc-Express
mit Zwischenhalt in Chatelard
nach Les Hoches. Ab hier beginnt die
Wanderung über die GR5.
Zuerst muss man die l'Arve und die N205 queren, dann geht
es rechts entlang der Straße bis zur Seilbahn les
Hoches-Bellevue. Hinter dem Gebäude geht die GR5 den Hang hinauf. Auf dem schmalen Weg
kommen einen einige Moutainbike-Fahrer entgegen. Am Col
de Voza hat man die ersten 600 Höhenmeter geschafft, es geht auf
dem Fahrweg über die Eisenbahnschienen vorbei nach
Bionnassy und auf einem schmalen Steg über
den Torrent de Bionnassy nach
le Champel. Hier führt eine Abkürzung nach
la Gruvaz.
Nach dem man die D902 und den Bon Nant
gequert hat, geht es am Waldrand das Tal hinauf. Vor
Contamines-Montjoie quere ich den Bach
wieder, der Uferweg ist gesperrt so das bis
Contamines-Montjoie die Straße benutzt
werden muss. Im Ort werden die Vorräte ergänzt, dann geht
es weiter Richtung Notre Dame de la Gorge.
Im hinteren Teil des Tales wird gerade ein Golfplatz gebaut,
offensichtlich ist auch in Frankreich Golf die neue Trendsportart.
Der Weg führt über einen Forststraße vorbei an der
Refuge Nant Borrant hinauf zur
Refuge la Balme. Dort wird auf dem
Biwakplatz der Schlafsack und der Biwaksack ausgepackt, nach dem ich
mich an dem Brunnen gewaschen habe und mir was zu Essen gemacht habe,
liege ich um 21Uhr im Schlafsack.
Refuge la Balme-Refuge de la Balme
Am nächsten Morgen geht es um 6:00 in der Früh weiter, damit
man die kühlen Temperaturen für den Aufstieg auf den
Col de la Bonhomme ausnutzen kann. Außer mir ist
keiner um die Uhrzeit unterwegs, es geht vorbei an dem Tumulus
Richtung Pass. Oben an der winzigen Schutzhütte auf dem Col wird erst mal
richtig gefrühstückt. Anschließend geht es über den etwas wilderen
Teil der GR5 Richtung
Col de la Croix du Bonhomme. Dort kommen dann mir auch
dann die ersten Wanderer entgegen. An der Refuge
geht es rechts ab, der Weg steigt noch mal um 100 m an, man geht abwechselnd
auf dem Kamm oder etwas unterhalb links und rechts über die
Crête de Gittes bis auf 2520m ü. NN. Dann erfolgt
der Abstieg runter zum Col de la Sauce und weiter zur
Refuge du Plan de la Lai an der D217, dort kann man an dem
Brunnen seinen Wasservorrat auffüllen. Es geht auf dem Feldweg vorbei an der
Refuge de Plan Maya, die aber entgegen der Angaben
desTopo-Guide geschlossen hat. Kurze Zeit später
geht ein schmaler Pfad rechts ab, in Serpentinen geht es hoch zum
Chalet de la Petit Berge und zum
Chalet de la Grand Berge. Danach erfolgt ein Abstieg
runter bis fast an das Chalet des Tréicol, dort
quert die GR5 den Hang
auf der linken Talseite, schneidet den Fahrweg zweimal und geht dann wieder in
Serpentinen den Hang hinauf und trifft wieder auf den Fahrweg. Nach ca. 1km
zeigt ein Schild den Weg Richtung Col de Bresson an. Die
CAF
-Refuge ist belegt, daher geht es runter bis zur Refuge
de la Balme, die von der Commune de la Côte
d'Aime betrieben wird. Folglicher weise gibt es einen Gaskocher und
Geschirr, damit wird die Übernachtung recht preiswert. Abends kommen noch
zwei Franzosen, die den Weg von Contamines-Montjoie in
einem durchgelaufen sind.
Refuge de la Balme-Refuge de Rosuel
Morgens kündigt sich die vorhergesagte Schlechtwetterfront mit
dunklen Wolken von Westen an, die
GR5
geht weiter runter ins Tal, erst durch Weideland, hinter
Bon Pas geht es teilweise durch Wald
nach Valezan. Dort quert man den Ort auf einem
Fußweg bis nach Bellentre. Hier gibt es einen
Tante-Emma-Laden in dem man seinen Proviant-Vorrat auffrischen kann. Nach
dem man die N90 unterquert hat, geht es erst ein Stück rechts lang runter
zur Brücke über die Isère. Da der Weg nach
Landry an der Straße langführt, gehe ich
den Fahrradweg an der Isère lang bis zur
nächsten Brücke flussaufwärts, dort dann rechts über
die Eisenbahnschienen und dann nach Landry. Die
GR5 folgt erst
ein Stück der D87, verschwindet dann aber im dichten Wald um
noch zweimal die Straße bis Moulin zu kreuzen.
In Moulin quert man den Ponturin,
es geht etwas oberhalb des Baches weiter in das Tal hinein, in dem Tal ist
früher Bergbau betrieben worden, Napoleon I hat hier
die erste Bergbauschule in Frankreich eingerichtet, entsprechenden
Hinweistafeln und ein Lehrwanderpfad weisen auf die historische Bedeutung
des Tales hin. Kurze Zeit später trifft die GR5 auf die Fahrstraße, dieser folgt man dann
bis zur
P.N.V.-Refuge. Von den steilen Hügeln oberhalb stürzten sich
mehrere Wasserfälle herab, da hier das Wasser zur Energieerzeugung
benutzt wird, ist auf halber Höhe ein entsprechendes Becken gebaut worden,
das Wasser wird unterirdisch weitergeleitet. Abends kommt dann doch das
angekündigte Gewitter mit Sturmböen und Sturzregen, den ganzen
Tag hat es dagegen nur zweimal gedonnert und einmal kurz geregnet, aber nach
20min war das Wasser bereits wieder verdampft.
Refuge de Rosuel-Refuge de la Leisse
Nach dem Gewitter am gestrigen Abend hängen die Wolken tief
im Tal, die GR5 verlässt
die Fahrstraße nach rechts und geht den Hang hinauf. Am Ende des Anstieges
kommt man an einer kleinen Schutzhütte vorbei und quert den
Ponturin. Ab hier läuft man auf Nationalparkgebiet,
die GR5 geht über
eine Wiesenfläche hinweg, von dem See sieht man vor lauter Wolken nichts,
ab und zu reißt die Wolkendecke nach oben auf und man sieht die
Bergspitzen in der Sonne. Der Weg steigt bis zum Lac
du Grattaleu kontinuierlich an, am See muss man um die rechten
Spitze herum und den schmalen Pfad am Hang hinauf. Hinter der nächsten
Kuppe steht die Refuge du Col du Palet, ein
beliebter Startpunkt für Bergtouren, da die Hütte vom
Val d'Isére leicht erreicht werden kann.
Da man am Col du Palet den Nationalpark wieder
verlässt, verschandeln die Lifte des Val d'Isére
die Hänge. Der Weg geht runter bis fast nach Val Claret.
Dort verlasse ich die GR5
und folge der GR55 durch
das Vanoise-Massiv. Ein Skilift führt hinauf zum Col de Fresse, die GR55 folgt dem Lift eine Weile, dann geht es
rechts weiter. Kurze Zeit später verschwinden die Bausünden hinter den
Felsen, auf der rechten Seite erhebt sich die Grand
Motte, auch mit Liften verziert, da ebenfalls außerhalb des
Nationalparkes. Am Col de la Leisse liegt noch
Schnee. Man geht um den Lac des Nettes herum und durch
die Plan des Nettes bis zu einem Stausee. Dahinter steht
die Refuge de la Leisse, der Wind bläst ganz ordentlich,
ohne winddichte Jacke kann man sich draußen nicht aufhalten. Die Hütte ist
recht gut besucht, das Essen lässt doch etwas zu wünschen übrig, neben
einer dünnen Gemüsesuppe gibt es Suppenfleisch mit Salzkartoffeln, alles etwas
lieblos zubereitet.
Refuge de la Leisse-Refuge Roc de la Pêche
Am nächsten Morgen ist alles in Wolken gehüllt, es regnet,
etwas weiter oben an den Hängen liegt Neuschnee, der Wind ist noch
stärker geworden und kommt von unten aus dem Tal, so das man die
ganzen Zeit gegen ihn läuft. Nach dem Abstieg durch das
Vallon de la Leisse quert man an der
Pont de Croé-Vie die
Leisse, es geht in Serpentinen den Hang
wieder die Höhenmeter hinauf, die man eben erst von der Hütte
abgestiegen ist. An der Abzweigung zur Refuge
d'Arpont steht ein Denkmal für zwei in den Bergen umgekommene
Offiziere der Chassiseure alpins, an der
gegenüberliegenden Hangseite sieht man eine Bunkeranlage in den
Berg eingegraben, dort bringe ich mich erst mal vor dem Wind und dem Regen
in Sicherheit. Nach einer Pause geht es dann weiter, im Hochtal wird es
endgültig ungemütlich, der Wind peitscht einem die Regentropfen ins
Gesicht, dann wird aus dem Regen zur Steigerung auch noch Graupel. Mit
gesenktem Kopf kämpfe ich mich durch das Tal vorwärts, nach dem
Lac Rond geht es nochmal etwas hinauf,
man kann irgendwann das Feuer der Refuge de la
Vanoise riechen, sehen kann man die Hütte erst ganz zum Schluss.
Der Aufenthaltsraum ist recht gut belegt, die meisten Bergsteiger
vertreiben sich die Zeit mit Kartenspielen oder Lesen, was will man
in 2500m Höhe bei einem solchen Wetter auch sonst machen. Nach 1h
bin ich wieder aufgewärmt und es hat auch aufgehört zu regnen. Aus dem Tal
strömen die Wanderer in Scharen hinauf, trotz des schlechten Wetter,
morgen soll es ja besser werden. Pünktlich um 13:00 bin ich in
Pralognan, selbstverständlich haben alle
Geschäfte über Mittag geschlossen, daher gehe ich weiter Richtung
Pont de Gerlon. Der Weg geht über mehrere Kuhweiden,
die Tiere stehen wie üblich auf dem Weg und gehen erst mit viel Zureden
aus dem Weg. Hinter Prioux geht es auf der Straße
bis zum Parkplatz, dort quert man die Doron und es
geht auf dem Fahrweg hinauf zur Refuge Roc de la
Pêche, die Übernachtungspreise sind utopisch, der Schlafsaal
dafür sehr primitiv eingerichtet. Die weiter oberhalb liegende
CAF-Refuge
fällt als Übernachtungsmöglichkeit leider aus, da sie durch ein Feuer
teilweise zerstört ist.
Refuge Roc de la Pêche-Modane
Das Wetter hat sich über die Nacht deutlich gebessert, morgens
ist keine Wolke mehr am Himmel, auf die Aiguille de
Polset und Aiguille de Peclet fällt
die Sonne bereits drauf, das Tal liegt noch im Schatten. Die GR55 geht auf dem Feldweg
direkt vor der Refuge weiter, erst auf der
Höhe der abgebrannten CAF-Refuge
wird der Weg wieder schmaler, es tummelt sich eine ganze Herde
Steinböcken hier oben in der Sonne. Heute Nacht war es hier oben
recht kalt, an den schattigen Stellen sieht man noch den gefrorenen
Regen auf den Steinen. Etwa 100 Höhenmeter unterhalb des Passes geht
der Weg dann über in Geröll- und Schneefelder, einzelne Steinmandl
und die Trittspuren im Schnee zeigen einem den weiteren Weg. Für
den Aufstieg auf den Pass muss man sich weit rechts halten, das
Steinmandl, das man von unten gut erkennen kann, gehört nicht
zu dem Pass. Oben hat man eine schöne Aussicht, Richtung Norden
hängen noch Wolken in den Bergen. Es geht wieder den Hang hinter, vorbei
an der Aiguille Doran. Hier hat man die Auswahl,
entweder über die Refuge de l'Orège oder
nach Polset zu laufen, einem kleinen Weiler. Hier
quert man die Fahrstraße und es geht durch Kiefernwald den Hang hin
unter nach Modane. Nach ca. 1 km treffen
sich die beiden Varianten wieder