Selestat-Grand Brézouard
Nachdem vor vier Jahren der letzte Versuch einer Tour über
den Hauptkamm der Vogesen an dem schlechten Wetter gescheitert ist,
wird über Christi Himmelfahrt ein neuer Versuch gestartet.
Der Aufstieg auf den Grand Brézouard
erfolgt wie in Selestat-
Taennchel-Grand Brézouard-Colmar beschrieben. Die
Hütte auf dem Sattel zwischen Petit und
Grand Brézouard ist weiter verfallen, das
Dach ist nicht mehr dicht, das Wellblech liegt teilweise auf dem Boden,
die Bäume auf dem Gipfel machen einen genauso trostlosen Eindruck
wie vor vier Jahren, als die Spuren von Lothar noch sichtbar waren.
Gegen Mitternacht kommt dann das obligatorische Vogesen-Gewitter,
wegen dem fehlenden Wellblech auf dem Dach verziehe ich mich in den
Biwaksack, nach einer guten Stunde zieht die Gewitterfront ab.
Grand Brézouard-Refuge Hinter Bockloch
Morgens ist es diesig und die Gipfel der Vogesen stecken noch in den
Wolken. Es geht auf der
GR5 den Hang hinunter, erst auf einem schmalen Pfad, dann auf einem
Forstweg Richtung Col des Bagenelles. Dort geht es
dann durch Wiesen nach Bonhomme. In der Bäckerei kann
man Proviant nachkaufen. Da es wieder begonnen hat zu nieseln, gehe ich
die GR532 direkt zum
Cimetière Duchesne. Bis ich oben bin hat sich der
Regen verzogen, die Sonne wieder kommt raus, es geht weiter auf der
GR5 vorbei an der
Refuge Tinfronce zum Col du
Calvaire . Hier muss man noch mal 100 Höhenmeter teilweise
über Skipisten hinauf zum Naturschutzgebiet Gazong
du Faing.
Es geht durch niedrige Nadelbäume und über Wiesen zum Taubenklangfelsen,
einem der Aussichtspunkte an der Steilkante. Die
GR5 führt bis zum
Col de la Schlucht immer wieder an der Steilkante
entlang, durch den Feiertag sind viele Tagestouristen unterwegs, teilweise
sieht man an den Rucksäcken auch Isomatte und Schlafsack hängen.
Am Col de la Schlucht herrscht das unvermeidbare
Verkehrschaos an einem Feiertag, ein Grund mehr, möglichst schnell
weiter Richtung Hohneck zu gehen. Auch hier
reger Autoverkehr, man kann mit dem Auto fast auf den Gipfel fahren.
Die GR5 führt über den Petit Hohneck ins Tal, ich
gehe auf dem Sentier des Crêtes weiter
Richtung Rainkopf. Dort geht dann die
GR531 an der Quelle
der Thur vorbei Richtung Col du Bramont.
Schlagartig ist es mit den Massen von Wanderen vorbei, den schmale Pfad habe
ich fast für mich allein, nur unterhalb des l'Altenberg
kommen mir zwei Wanderer entgegen. Am Col de Pourii-Fang
fängt es dann zu regnen, diesmal richtig, das Wasser läuft überall den Hang
hinunter, bis ich an der Hütte Hinter Bockloch bin,
ist die Hose klatschnass. Später treffen noch zwei durchnässte Wanderer
ein, die noch einen Platz zum Übernachten suchen, die
Refuge de la Méreuille weiter oben an dem Weg zum
Grand Ventron ist schon überfüllt.
Refuge Hinter Bockloch-Kruth
Morgens geht dann Richtung Kruth-Wildenstein, den
Abstieg zur Cascade du Bockloch über die nassen Steine
erspare ich mir, der Forstweg geht ein Stück markierungslos weiter den Hang
hinunter, dann kann man der Markierung rotem Dreieck folgen, der letztes Jahr
gesperrt war, kein Wunder denn auf der Brücke über einen Bach liegt ein dicker
Baum, etwas darüber ist einfach ein Stahlseil als Hilfe über den Bach
gespannt. Kurze Zeit später erreicht man das Ufer des
Lac de Kruth-Wildenstein, dieser ist im Gegensatz zum
letzten Frühjahr relativ voll. Den See überquert man an auf der Staumauer und
geht die Straße Richtung Kruth. Im Ortexistiert der
kleine Supermarché auch nicht mehr,
der Bahnhof befindet sich an dem anderen Ende des Ortes. Die Zugverbindungen
vormittags sind nach Mulhouse sind nicht gerade die
Besten, aber dafür scheint dann wenigstens die Sonne über den Vogesen.