Saales-Arbe de la Liberté
Mit dem Regionalzug geht es von Strassbourg nach Saales. Man quert hinter dem Bahnhof die Eisenbahnschienen und folgt direkt hinter der Brücke der Markierung blaues Kreuz. Das erste Ziel, den Climont erkennt man unschwer an seiner markanten Form, die Wälder an seinen Flanken sind ziemlich abgeholzt. Nach ca. 3km trifft man auf die Markierung gelbes Rechteck, die GR532, der man ein Stück lang am Fuß des Climont folgt. Im gleichnamigen Ort trifft man auf die GR531, der Markierung blaues Rechteck folgt man die nächsten 1 1/2 Tage. Zuerst geht es ein Stück die Straße lang, dann verschwindet der Weg im Wald und führt runter zum Col d'Urbeis. Hinter dem Pass geht die GR531 vogesenuntypisch auf einem Forstweg weiter zum Col de la Hingre. Etwa 2km weiter hat man eine schönen Ausblick auf das Massif Taennchel. Die GR531 verläuft weiter auf dem Kamm auf einem Forstweg, erst hinter den Chaume de Lusse geht es auf einem schmalen Weg weiter, am Châteaux de Faîte hat man noch mal einen Aussichtspunkt, bevor der Weg runter zum Col de Ste. Marie geht. Die Gegend um den Col war im 1. Weltkrieg Frontlinie, Schützengraben und Granatentrichter sind immer noch erkennbar, ein Militärfriedhof und Hinweisschilder auf die damals kämpfenden Einheiten zeugen von der unrühmlichen Vergangenheit. Hinter dem Col läuft man eine Weile durch die Überreste der Befestigunganlagen den Hang hinauf, dann wird der Wald etwas lichter, es geht wieder einige Höhenmeter runter, am Arbre de la Liberté steht die offene Schutzhütte, sie hat allerdings einen Dachboden, so das man nicht auf schmalen Bänken schlafen muss.
Arbe de la Liberté-Lac de Blanchmer
Am nächsten Morgen geht es erst mal 100 Höhenmeter rauf, man überschreitet das erste mal die 1000m ü.NN. Die Täler liegen noch im Nebel, die Sonne versteckt sich eine Zeit lang hinter dem Maasiv du Taennchel, bis sie rauskommt. Am Col du Pre de Raves quert man die Straße nach Col des Bagenelles , die D148 überquert man ca 4km später noch mal. Am Col du Bonhomme muss man ein Stück die Straße entlang, dann geht der Weg wieder in den Wald hinein. Am Col du Louschbach trifft man wieder auf Straße, die allerdings Richtung Col du Calvaire gesperrt ist, die Verkaufsbuden der nahegelegenen Ferme Auberge stehen ziemlich einsam am Straßenrand, ab hier geht es auf der Markierung blaues Dreieck hoch zum Gazon de Faing und auf die GR5. Oben auf dem Kamm sieht man die Schwarzwaldgipfel aus dem Nebel herausragen, Richtung Westen hat sich der Nebel auch aus den Täler der Vogesen verzogen. Durch das schöne Wetter ist die GR5 schon fast übervölkert, bis zum Col de la Schlucht trifft man auf die entsprechenden Tagestouristen, ganz vereinzelt sieht man auch mal jemanden mit einem größeren Rucksack. Offensichtlich nimmt der Andrang auf den Weg mittlerweile so stark zu, das die Trittschäden zu groß werden, es sind eine Reihe von neue Holzpflöcken in den Boden gehauen worden, allerdings noch ohne die dazugehörigen Zäunen, damit die Massen etwas gelenkt werden können. Am Col de la Schlucht herrscht das unvermeidliche Sonntagmittags-Chaos. Die GR5 geht an dem Bergwachthaus in den Wald hinein, sie führt oberhalb des Sentier des Roches an der Kante entlang, auf halben Weg zur Refuge Trois Fours gibt es einen mit Gittern gesicherten Aussichtspunkt mit Blick nach Munster runter. Die GR5 verlässt am Col du Falimont den Grat und geht über den Hohneck ins Tal hinab. Bis zur Ferme Auberge Ferschmuss folgt man der Markierung weiß/rot/weiß, dann geht es über die Route de Crêtes hinab Richtung Lac de Blanchmer. In der Hütte am See liegt genug trockenes Holz für das wärmende Feuer, der Wald außen rum ist völlig nach Totholz abgegrast worden.
Lac de Blanchmer-Rainkopf
Morgens geht es direkt hinter der Hütte hoch zur Fahrstrasse, dieser folgt man rechts bis zur nächsten Kreuzung, ab hier führt die Markierung gelber Ring um den Grand Artimont dessen Hänge teilweise von Skiliften "verziert" sind. Ein schmaler Pfad zweigt zum Ufer des Lac de la Lande ab, der zur Stromgewinnung angelegt worden ist. Oben an der Staumauer geht es links zum Fuß der Staumauer, man quert den Überlauf und dann rechts auf der Forstpiste ins Tal runter. Unten erwarten einen wieder Skianlagen, die auf die kommende Saison vorbereitet werden. Nach dem Überqueren der Straße geht es wieder den Hang hinauf, erst gemäßigt, der Schlussanstieg erfolgt auf einem steilen, ziemlich ausgewaschenen Weg. Oben läuft man am Rand eines Hochmoores lang, nach ca 1km trifft man auf die GR533, grünes Rechteck. Dieser folgt man Richtung Refuge Les Champis. Die ONF-Hütte ist Luxus pur, idyllisch auf einer Wiese gelegen, mit einem riesigen Dachboden zum Übernachten, Feuerholz und einem Brunnen. Die GR533 führt ohne nennenswerten Höhenunterschied auf einer Forststraße weiter Richtung Collet de l'Etang. Kurz vor der Schutzhütte hat man einen Ausblick auf das dahinter liegende Tal, eine Quelle sprudelt am Wegrand. Die Hütte ist auch relativ groß, hat allerdings keinen Dachboden zum Übernachten. Der Weg geht weiter Richtung La Bresse. Oberhalb des Ortes verlässt man den Wald und geht über Hochweiden, die aber im Oktober nicht mehr bewirtschaftet sind. Unten im windgeschützten Tal wird die Oktobersonne richtig unangenehm, es gibt einen Super-U zum Proviant nachkaufen, Busse fahren hier nur Wochentags nach Remiremont. Im Ort muss man auf einer Asphaltstraße ein ganzen Stück das Tal durch ein Industriegebiet zurück laufen, an der Straße zum Lac des Corbeaux geht die GR533 dann wieder auf einem schmalen Pfad hinauf, man quert die Straße zweimal. Oben am See geht es dann weiter steil hinauf, am Collet Mansuy steht an ein Gedenkstein jüngeren Datums, dort verlässt man die GR533, ein Weg führt links oberhalb des See herrum, ein Pfad zweigt dann zum Croix Louis ab. Dort geht es dann mit rotem Kreuz zum Col de la Vierge und auf der Fahrstraße zum Col de Bramont. Ab hier folgt man der GR531 hinauf zum Col de l'Etang mit zwischenzeitlichem Ausblick auf den Lac de Kruth-Wildenstein und weiter bis zum Route de Crêtes, an der Thur-Quelle kann man sich mit Trinkwasser versorgen. Da es rund um den Rainkopf an offenen Schutzhütten oder anderen Unterkunftsmöglichkeiten mangelt kommt der Biwaksack zum Einsatz.
Rainkopf-Munster
Der Wind hat kräftig über Nacht aufgefrischt, es geht auf dem
Sentier des Crêtes Richtung
Ferschmess. Im Windschatten der
geschlossenen CV-Hütte gibt
es Frühstück, unterhalb sprudelt eine Quelle, die Route des
Crêtes ist gegenüber dem Sonntag wie ausgestorben. Nach der
Stärkung führt der schon von vorgestern bekannte Weg nordwestlich um
den Kastelberg herum, oberhalb des
Lac de Schiessrothried geht dann ein schmaler Pfad
am Rand hinauf zum Hohneck.
Oben auf dem Plateau wird dann der Wind ungemütlich, ab hier folgt man
wieder ein Stück lang der
GR5 bis zur Ferme Auberge de Schiessrothried
und dann der Fahrstraße zum Gaschney, einer
Wintersportsiedlung, in der immer noch weiter gebaut wird.
Etwas unterhalb der Siedlung geht recht ein Forstweg von der Straße ab, der
Markierung blauen Kreis folgt man bis Munster. Die Stadt
lag im I. Weltkrieg an der Front, am Reichsackerkopf findet man die
entsprechenden Spuren, neben Denkmäler stehen auch noch einige
Bunkeranlagen am Wegrand.
Der Regionalzug bringt einen Richtung Colmar, kurz
hinter Munster verschwindet die Sonne und der Nebel
aus dem Rhein-Tal lässt die herbstlich gefärbten Wälder im grauen Einerlei
versinken.