In der Troposphäre sinkt mit steigender Höhe die Lufttemperatur um 6-8 K/1000 m
ab. Durch meteorologische Einflüsse kann es zu einer Temperaturumkehrung
(Inversion) mit unterschiedlicher Ausbreitungsgeschwindigkeit kommen. Dabei
liegt überhalb der Erdoberfläche eine kälter Luftschicht, weiter oben befindet
sich eine wärme Luftschicht. In der Meteorologie wird dieses Konstellation
als Inversionswetterlage bezeichnet. Es gibt unterschiedliche Arten von
Inversionen in der Troposhäre.
Bodeninversion:
Besonders im Herbst oder Winter kann es bei einer Hochdruckwetterlage zum
Auftreten einer Bodeninversion kommen. Tagsüber wird die Luft erwärmt, in
der Nacht kühlt die Luft direkt über den Erdboden stärker ab als die
Luftschichten weiter oben. Die kalte Luft kann nicht so viel Wasser
binden wie die warme Luft am Tag, es entsteht der typische Nebel, der
sich meistens über den Tag wieder auflöst. Diese Bodeninversion ist nicht
sonderlich hoch, meist einige hundert Meter, so das auf den Gipfel der
Mittelgebirge die Sonne scheint.
![]() Normale Temperaturverteilung in der Atmosphäre |
![]() Temperaturverteilung bei einer Inversion |
Höheninversion:
Bei der Höheninversion bildet sich eine Atmosphärenschicht mit inversem
Temperaturverlauf oberhalb des Erdboden. Da diese Schicht i.d.R. höher liegt,
als die Bodeninversion, sind größer Reichweiten möglich.
Inversion entlang einer Front
Schiebt sich eine Front mit warmer Luft über eine Kaltluftschicht, so entsteht
ebenfalls eine Inversion, allerdings wandert diese im Gegensatz zu den oft über
Tage andauernden Bodeninversionen im Herbst und Winter.
Duct (Schlauch):
Überlagen sich zwie Inversionsschichten in unterschiedlichen Höhen, entsteht
ein Duct. Zwischen den beiden Grenzschichten werden die Funkwellen
reflektiert. Von einem Duct können nur Stationen profitieren, die räumlich
am Anfang oder Ende der Inversionswetterlage liegen. Die Entfernungen liegen
oft bei 1000km und die Verbindungen erfordern nur geringen Sendeleistungen.