Lourdes-Gîte d'étape de Haugarou (GR101)
Mit dem Nachtzug über Paris kommen wir morgens gegen 8:00 in Lourdes an. Nachdem wir uns am Stadtplan orientiert haben, laufen wir in die Innenstadt, um bei einem Bäcker Brot einzukaufen. Nach kurzer Zeit sind wir dann auf der boulevard de la grotte. Die ganze Straße ist von Souvenirhändlern belegt, jeder benennt sich nach einem Heiligen. Ganze Herrscharen von Pilger machen auf den Weg Richtung Grotte, wir flüchten vor dem Troubel am orthographisch rechten Ufer flussaufwärts. Nach dem wir einen riesigen Parkplatz mit Dauercampern überquert haben, wechseln wir das Ufer und laufen eine Zeit lang durch Kleingärten. An einer Stichweg zum Fluss finden wir ein Platz zum Frühstücken. Danach geht es dann den Berg hinauf. Zuerst wird der Ort Ossen gequert, dann Segus. Die Sonne wird unangenehm warm, in Segus gibt es einen Brunnen. Die GR101 geht vor der Kirche in den Wald, nach ca 2km trifft man auf einen Straßenkreuzung, an der es ebenfalls ein Brunnen steht. Mittlerweile brennt die Sonne vom Himmel runter, in dem Tal geht kein Luftzug. Die GR101 folgt dem Feldweg, am Ende des Tals auf der Höhe eines Bauernhofes geht die GR101 auf einem schmalen Pfad ab. Dieser steigt den Hang in steilen Serpentinen hinauf. Am Col du Prat du Rey machen wir Mittag und halten eine Stunde Siesta. Danach beginnt der Aufstieg zum Escala du Prat du Rey. Der Weg führt durch den Wald über Stock und Stein. Oben erhält man zum ersten Mal einen Blick auf die hohen Berge. In der Thermik schrauben sich zahlreicher Geier immer höher in den Himmel. Der Abstieg erfolgt dann wieder in der Sonne, der Weg ist teilweise steil und stellenweise felsig. Unten im Tal trifft man auf einen Forstpiste, der wir folgen. Die Abzweigung auf der linken Seite übersehen wir, nach dem wir gut 2km weiter gelaufen sind, stellen wir dann doch noch fest, dass das nicht der richtige Weg ist. In einer Kurve poltern wir den Hang hinunter, unten im Tal verläuft die GR101. Nach dem ein Bach überschritten ist, geht es wieder aufwärts, der Pfad führt ein schmales Tal hinauf, es geht durch ein Bachbett und dann hinauf zur Piste Richtung Gîte d'Étape de Haugarou. Da wir von der Hitze recht fertig sind, beschließen wir in der Hütte zu bleiben und nicht noch den Anstieg zum Col de Bazès in Angriff zu nehmen. Nach einer Dusche und dem reichhaltigen Abendessen schlafen wir recht schnell ein.
Gîte d'étape de Haugarou-Vielletts (GR101)
Am nächsten Morgen geht es im Schatten der Berge weiter hinauf, die GR101 folgt erst ein kurzes Stück der Piste, geht dann aber rechts in den Wald hinauf zum Col de Bazès. Hier verläuft die GR101 über Weideflächen, zahlreiche Pferde grasen hier oben. Um nicht den ganzen Weg um den pic de Canfau auslaufen zu lassen, verlassen wir die GR101 und queren die Forstpiste auf einem deutlich sichtbaren Pfad. Hier oben sind die Heidelbeeren reif, also lassen wir sie uns schmecken. Der Pfad verläuft über den Col de Berbeillet und geht dann auf der Südseite unterhalb des Pic de Canfau Richtung Westen. An einem namenlosen Pass (mit Schutzhütte) treffen wir wieder auf die GR101 und folgen ihr weiter. Kurz vor dem Col du Soulor machen wir dann Rast. In den Tälern liegt der Nebel. Hinter dem Col gibt es ein Schauspiel, der Nebel aus dem Tal steigt immer höher, bis er sich mit dem über den Col fließenden Nebel vereinigt und auflöst. Am Col de Saucède trifft die GR101 auf die GR10. Der Weg führt in das Tal hinab, zuerst am Bach entlang, später auf einem schmalen Grat. Von der Landschaft bekommen wir nichts mit, der Nebel verdeckt alles. Irgendwann verlieren wir die Markierung, wir laufen um das im Nebel auftauchenden Haus herum und klettern durch den Bach, um auf die Weidepiste zu kommen, die in das Tal führt. Bis wir in Arrens sind, ist es 12:45, die Läden machen aber alle um 12:30 zu und erst gegen 15:30 wieder auf. Daher laufen wir wieder zurück auf die GR10 und machen uns Richtung Col des Bordères. Der Weg geht erst steil den Hang hinauf, kurz unterhalb des Passes geht es dann auf die Straße, nach ca. 1km geht dann auf der rechten Seite ein Weg oberhalb der Straße entlang. Im Abstieg wird die Straße mehrmals gekreuzt, in Labat-d'Aucun führt die GR10 zwischen Kirche und Friedhof runter in das Tal. Dem Fluss folgten wir erst auf einer Piste, später auf der Straße nach Vielletts, dem heutigen Tagesziel. Freundlicherweise beginnt es erst dann zu regnen, als wir bereits in der Gîte d'Ètape sind.
Vielletts-Chalet-Refuge du Clot (GR10)
Ab nächsten Morgen ist von den Bergen nicht viel zu sehen, der Nebel hängt immer noch in den Tälern. Wir laufen die Straße weiter talaufwärts bis auf die Höhe des lac d'Estaing, dort geht es dann steil den Hang hinauf. Bis zur Cabane d'Arriou-Sec verläuft die GR10 im Wald, danach geht es über Weideflächen hinauf. Ab und zu lichtet sich der Nebel etwas, man hört die Bäche rauschen, die Glocken der Kühe und Schafe bimmeln, aber die Bergspitzen hüllen sich weiter im Nebel. An der Cabane de Barbat, einer Metallhütte mit 4 ziemlich heruntergekommen Betten als Nachtlager, machen wir Rast. Beim Aufstieg zum Col d'Illéou lichtet sich dann der Nebel, man bekommt Ausblick auf die Bergspitzen. Hinter dem Pass ist dass Wetter dann besser, die GR10 steigt zum lac d'Illéou ab. An der Hütte ist nicht viel los, wir laufen weiter abwärts. An einer Steilstufe stürzt der Bach in einem Wasserfall nach unten, dafür kommt von unten der Nebel wieder das Tal hinauf gekrochen. Wir laufen ein Stück lang die Fahrpiste runter, später trifft die GR10 wieder auf die Piste und es geht weiter Richtung Tal. Später kreuzt die GR10 die Seilbahn und trifft auf die Straße, dieser muss man ca 200m folgen, dann geht es sehr steil hinab nach Cauterets. Der Ort ist stark touristisch geprägt, dafür kann man hier problemlos Proviant kaufen. Die Wetteraussichten für die nächsten Tage sind deutlich besser, daher entscheiden wir uns die GR10 über die Hourquette d'Ossoue zulaufen. Da es noch recht früh am Nachtmittag ist, beschließen wir bis zur Pont de Espange zu laufen. Wir steigen die GR10 auf der orthographisch rechten Talseite oberhalb der Therme auf, kurze Zeit später donnert es und es beginnt stark zu regnen. Nachdem wir 15min unter den Bäumen gewartet haben, ist das Schlimmste vorbei, bis nach Raillère regnet es noch weiter. Der Bergfluss stürzt von oberhalb in zahlreichen Wasserfällen ins Tal, die GR10 verläuft direkt neben den Wasserfällen. der Weg ist teilweise mit großen Stufen versehen und nach dem Regen etwas rutschig. Das Chalet-Refuge du Clot liegt etwas hinter der Pont de Espange, es geht zum Schluss die Asphaltpiste hinauf. Die Gegend ist beliebtes Ausflugsziel und daher leidet die Qualität der Hütte entsprechend darunter.
Chalet-Refuge du Clot-Cabane des Tousaous (GR10)
Am nächsten Morgen haben sich die Wolken verzogen, wir laufen auf der anderen Talseite zurück zur Pont de Espange und folgen dann der GR10 wieder talaufwärts. Es geht steil auf einen steinigen Weg hinauf zum Lac de Gaube. Bis hierhin führt auch eine Piste, die die Hütte am See versorgt. Die GR10 führt auf der orthographisch linken Talseite um den See herum, dann geht es weiter aufwärts, vorbei an einer Schutzhütte zur Refuge des Oulettes de Gaube. Hier bleiben dann die letzten Tagestouristen zurück, die GR10 steigt auf der orthographisch rechten Talseite in den Schuttfelder weiter auf, nach ca. 1h haben wir die Abzweigung zum Col d'Arraillé erreicht und machen erst mal Pause. Der Weg über den Pass führt ins das Nachbartal, wir steigen weiter auf, nach einer weiteren Stunde haben wir dann die Hoourquette d'Ossoue, den höchsten Punkt auf der Tour erreicht. Die GR10 geht am Pass nach Osten in Serpentinen hinunter zur Refuge Bayssellance. Hinter der Hütte wird der Abstieg steiler, man komm an drei in eine Platte gesprengte Höhlen vorbei, dann geht es weiter talwärts. Auf einem kurzen Stück ist der Weg in ein Felsband gehauen worden, weiter unten rauscht der Fluss durch die Engstelle. Aus dem Tal kommen uns viele Bergsteiger entgegen, die Hütte oben ist Basis für die Besteigung der Vignemale. Der Weg führt zur barrage d'Ossoue, diese ist recht leer, dafür stehen an dem Parkplatz unterhalb zahlreiche Autos der Bergtouristen. Wir queren den Bach unterhalb der Staumauer auf einer kleiner Brücke und steigen die rechte Talseite hinauf zur Cabane de Sauuse-Dessous und folgen der weiter der GR10. Hier bevölkern zahlreiche Jungviehherden die Weiden, eigentlich wollen wir für die Nacht ein Lagerplatz suchen, nach dem wir fündig geworden sind, kommt die Herde von der Nachbarweide und will uns Gesellschaft leisten. Als dann noch ein Rind im Galopp an uns vorbei zum Bach rennt, beschließen wir doch weiter zu laufen. Etwas weiter unten im Tal befindet sich eine alte, wieder hergestellte Schäferhütte die offen ist und eine gefasste Quelle direkt daneben hat. In der Hütte haben zwei Leute mit ihren Schlafsäcken Platz. Zwei einfache Bänke Bänke und ein Tisch gehören zum Inventar.
Cabane des Tousaous-Luc Saint-Sauveur (GR10)
Am nächsten Morgen kommt die Kuhherde zu der Quelle zurück und schaut uns interessiert beim Packen der Rucksäcke zu. Auf der GR10 geht es weiter Richtung Tal. Kurz bevor wir auf die Straße treffen, steigen aus einem kleinen Seitental eine Anzahl Adler in die Luft und ziehen in der Thermik ihre Kreise aufwärts. Die GR10 führt im Tal einmal um die CAF-Hütte herum und geht dann runter zur pont de Saint-Savin um auf der anderen Talseite wieder aufzusteigen. Es geht auf einem schmalen Pfad bis auf die Höhe des Strommastes hoch und dann Richtung Norden das Tal entlang. Nach einiger Zeit verläuft die GR10 dann auf einer Weidepiste, die an einigen Bauernhäuser vorbei führt. Da es heute in den Täler nicht nebelig ist, wird es recht schnell warm. Die GR10 geht nach Osten in das nächste Seitental und verlässt die Piste, es geht auf der anderen Talseite weiter aufwärts. Die GR10 umrunden den Soum Haut, der Aufstieg ist teilweise ziemlich unangenehm, der Pfad ist zugewachsen und steil. Hinter dem Pass verschwindet dann die GR10 im Wald und es geht die ganzen Höhenmeter wieder herunter zu granges de Bué. Hier verläuft der Weg erst oberhalb der Straße im steilen Hang, man muss ein kurzes Stück den Hang hoch steigen, weil der Pfad bereits abgerutscht ist, dann geht es über die Straße hinunter und quert den Bach im Talgrund auf einer kleinen Brücke. Die GR10 führt durch den Weiler Trimbareilles Richtung Pragoères. Von weitem sieht man die Druckleitungen des EDF-Kraftwerks. Da diese zur Zeit saniert werden, ist der gesamte Hang entlang der Leitung eine einzige Großbaustelle. Unten im Tal muss man an der Engstelle unterhalb des Kraftwerks der D921 folgen, später geht dann auf der linken Seite eine Asphaltpiste zu einem Restaurant, etwas oberhalb der Straße verläuft dann die GR10 bis nach Sia. An dem mitterweile fast verlassen Weiler gibt es einen Trinkwasserhahn, dann erfolgt ein Aufstieg um 300m zum Croix de Sia, einem simplen Metallkreuz. Ein kurzes Stück hinter dem Kreuz trifft die GR10 auf die Variante über den Col de Riou. Die GR10 geht steil hinunter Richtung Saint-Sauveur. In dem Thermalbad geht es rechts vorbei an der Kirche und über die pont Napoéon, die sich in 80m Höhe über die Gorge du Gave de Pau spannt, hier herrscht wieder Touristenauftrieb, von der Brücke kann man Bungee-Jumping machen, in der Schlucht ist ein Klettersteig eingerichtet. Wir queren die völlig verstopfte Straße und gehen dann den Promenadenweg Richtung Luc, der gerade saniert wird. Alle 50m hängt ein Schild des Bürgermeisters von Luc, auf dem er sich für die Unannehmlichkeiten durch die Sanierung entschuldigt, fragt sich, was für Gäste den hier auf dem 2m breiten Weg verkehren? In Luc Saint-Sauveur gibt es zwei Gîte d'Étape, wir ziehen die einfachere Gîte d'Étape Les Cascades vor, diese hat eine einfach Küche für Selbstverpfleger. Im Ort gibt es diverse Läden, nach dem wir geduscht haben, kaufen wir ein und kochen uns unser Abendessen, es gibt das erste Mal seit Tagen wieder Salat.
Luc Saint-Sauveur-Baréges (GR10)
Am nächsten Morgen ist es wieder grau in grau, nach dem wir noch Brot eingekauft haben, gehen wir wieder auf die GR10 zurück und folgen dieser erst zum Weiler Villenave, dann weiter den Hang hinauf. Außerhalb des Waldes ist der Weg zugewachsen, im Nu sind Hosen und Schuhe nass, die Sicht ist bei 5m und man läuft durch einen Landschaft, in der in Ferne der Lärm aus dem Tal zu hören ist und man nicht viel mitbekommt. Irgendwann verschwindet die GR10 im Wald und trifft auf eine Forstpiste. Dieser folgt sie bis zu eine Haus, hier geht es nochmals den Hang hinauf, die Schafe haben allerdings dafür gesorgt, dass das Gras nicht mehr bis zu den Knien reicht. Die GR10 führt in ein Seitental bis zu einem Bach, um dann auf der anderen Talseite wieder hinauszuführen. Um aus dem Nebel raus zukommen, verlassen wir vor dem Abstieg ins Tal die GR10 und gehen Richtung Le Lienz. Nach ca. 1/2h stecken wir es auf aus dem Nebel zu kommen, das Wetter bleibt so mies, wie es den ganzen Tag ist. Wir nehmen den nächsten Weg Richtung Tal. Der Abstieg verläuft auf einem schmalen Waldweg entlang einer Stromleitung und ist im Gegensatz zu den üblichen Abstiegen auf der GR10 sehr kniefreundlich, da der Waldboden die Schritte dämpft. Wir kommen direkt am Chalet de l'Hospitalet raus. Wir duschen heiß und versuchen unsere Sachen so gut wie möglich aufzuhängen. Später laufen wir in das Dorf, das auch nur vom dem Thermalbad und dem Wintersport lebt (ca. 200 Einwohner und 1000 ausgewiesene Parkplätze....), dafür hat es einen Bäcker und einen Supermarkt. Das Chalet hat eine kleine Küche für Selbstversorger, es gibt Tomatensalat und Gemüsesuppe mit Huhn als Abendessen. Da die Wetteraussichten für Mitte nächster Woche nicht besonders sind, beschließen wir, die Route etwas abzuändern und über den Col de Baréges zu laufen.
Baréges-Refuge Bastanet (GR10)
Morgens ist das Wetter etwas besser, geht es wieder ins Dorf runter
und wir überqueren die Straße und laufen auf der orthographisch rechten Seite
(im Führer und in der Karte ist die GR10 links eingezeichnet) talaufwärts.
Kurze Zeit später überholen uns einige ziemliche dreckige und müde aussehende
Männer in Laufschuhen, die es ziemlich eilig haben. Kurz Zeit später stehen
wir vor einem Kontrollposten der Grand Raid Pyrénées (GRP2009).
Die Teilnehmer laufen entweder einen 75km oder 150km Rundkurs von Vielle-Aure.
Teilweise reist der Nebel auf, man sieht den Pic du Midi
aus den Wolken ragen. Wir laufen an dem botanischen Garten vorbei und überqueren
die D918. Zuerst geht es einen Piste hoch, danach wird der Weg wieder schmal und
geht über Felsblöcken und Wiesen das Tal hinauf. Die Sonne vertreibt langsam den
Nebel, an der Cabane d'Ayguess-Cluses gibt es dann blauen
Himmel. Hier ist ein weiterer Stützpunkt der GRP2009, wir verziehen uns an
den See und vespern. Ab hier verläuft unser Weg nicht mehr auf der GR10, es
geht den breiten Grasrücken hoch, die Teilnehmer der GRP2009 laufen ebenfalls
den Weg über den Col de Baréges. Hinter dem Pass liegen
zwei Seen, wir verziehen uns auf das andere Ufer des größeren Sees und lassen
die GRP-Läufer vorbei, damit wir unsere Ruhe haben. Später laufen wir
weiter und verpassen die direkte Abzweigung zur Refuge Bastanet.
Stattdessen laufen wir weiter am Ufer des Bachs das Tal runter bis zum
Lac de l'Oule. Hier treffen wir dann wieder auf
die GR10. Zur Refuge Bastanet müssen wir wieder
400 Höhenmeter hinauf. Die Refuge Bastanet liegt
über einem See, neben dem Dachboden gibt es als Unterkunft noch ein
großen Zelt. Wir gehen erst mal in dem See baden, später füllt sich
die Hütte bis auf den letzten Platz.
Refuge Bastanet-Loudenvielle (GR10)
Morgens herrscht schönstes Wetter, wir machen uns recht früh auf und laufen Richtung Col de Portet. Hier "verziehren" die Skilifte die Landschaft, da eine Piste bis auf den Pass führt, fahren die Tagestouristen auch bis hier hoch und laufen von hier los. Die GR10 läuft eine Zeit lang oberhalb der Straße, dann geht es auf dem breiten Kamm weiter über die Weiden. Am cap de Pède verlässt die GR10 den Kamm, es geht erst entlang einer Pferdekoppel, dann ein Stück auf einer Piste den Hang entlang und in den Wald hinein. Hier führen dann Serpentinen den Hang hinunter. In Vielle-Aure ist gerade Siegerehrung für die GRP2009, der Marktplatz ist voller Menschen, wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen am Fluss. In einer Seitenstraße gibt es einen kleinen Laden, der auch Sonntags vormittags offen hat, wir kaufen Proviant nach und machen Mittag. Danach geht es auf der Straße nach Bourisp. die GR10 geht in den Ort rein, nach einer Linkskurve geht sie den Hang hinauf. Der Weg verläuft zum größten Teil im Schatten, was in der Mittagshitze recht angenehm ist, 1h später sind sind wir in Azet, am Friedhof vor der Kirche gibt es einen Wasserhahn, wir trinken reichlich und nehmen dann den restlichen Aufstieg in Angriff. Es geht erst die Straße bis zum Ortsausgang, dann um einen Wasserbehälter herum und den Hang hinauf, vorbei an ein paar Mauerresten und einem alten Stall. Später kreuzt die GR10 die Asphaltpiste, der Weg verläuft jetzt durch Weiden. Oben am Passen suchen wir uns unter eine Baum nochmals ein Rastplatz. Dann geht es wieder die ganzen gewonnen Höhenmeter runter. zuerst über Weiden bis über die Straße, dann wieder ein Stück im Schatten von Wald den Hang runter. Zuletzt wird der Abstieg dann etwas steilen, teilweise sind dort Stufen angelegt. Durch den See und den großen Campingplatz herrscht in Loudenvielle recht viel Betrieb, wir laufen den See auf der rechten Seite ein Stück lang bis Aranvielle, hier ist die gîte d'étape.
Refuge Bastanet-Loudenvielle (GR10)
Am nächsten Morgen geht es wieder nach Loudenvielle,
wir kaufen in dem örtlichen Supermarkt Proviant ein und laufen dann nach
Germ. Der Ort ist heraus geputzt und hat mehrere
Unterkunftsmöglichkeiten, aber leider keinen Laden. Hinter
Germ geht es erst ein Stück einen Piste hinauf, dann
zweigt ein schmaler Pfad ab und führt am Berghang entlang ins
Val d'Aube. Während letzten Tage die Fernsicht sehr gut
war, ist heute alles recht diesig. An einer Stelle ist mal wieder der Hang
abgerutscht, man muss ca. 20m höhersteigen und die Rinne oberhalb queren. An
dem kleinen Stausee wechseln wir das Ufer und laufen die Fahrspur hoch. Nach
kurzer Zeit erreichen wir die Cabane de l'Ourtiga, ein
Steinhaus mit Dachboden zum Übernachten. Im Schatten der Hütte machen wir Rast.
Im Führer steht, das man die Bäche queren muss, auf der Weidefläche findet sich
keine Markierung, also verfolgen wir erstmal die schmalen Spuren hangaufwärts
und queren dann deutlich oberhalb zu dem eigentlichen Weg. Dieser ist ziemlich
steil, die Sonne scheint trotzt diesigem Wetters recht kräftig. nach ca. 1 1/4h
sind wir am pas de Couret und steigen in das Nachbartal
ab. Das Tal ist ziemlich trocken, erst auf 1600m Höhe neben einer Schäferhütte
gibt es einen kleinen Bach, dort machen wir dann auch Mittagsrast. Die GR10 quert
den Bach und verschwindet dann im Wald. Es geht in Serpentienen den Hang hinunter
in das val d'Astau. Hier führt eine Straße hinauf und es
gibt mehrere Restaurants, entsprechend wimmelt es hier von Ausflügler. Unten
genehmigen wir uns ein Eis.
Auf Weg zum Lac d'Oô steht ein Schild, das die GR10
hinter dem Col de Espingo bis zur
Hourquette des Houts-Secs durch Erdrutsche stark
beschädigt ist und man besser durch das Tal nach Luchon
laufen soll. Angesichts der Wettervorhersage mit Gewitter und einer
Schlechttwetterfront drehen wir um und laufen zurück. Es geht auf der linken
Talseite den ausgeschilderten Weg nach Oô, dort queren
wir den Bach und laufen bis nach Cazeaux de Larboust,
hier geht es die Dorfstraße nach Castillon de Larboust
und ca 500m auf der D618 nach St. Aventin. Hier geht es
dann im Ort in Serpentinen wieder runter ins Tal und über einen Brücke auf
die andere Talseite und entlang der Asphaltpiste, nach ca. 1km zwiegt ein mit
der Nummer 7 bezeichneter Weg zur Pont Mousquères ab,
diese liegt am Ortseingang von Luchon. Wir besorgen
uns bei dem petit Casion erstmal die Zutaten für das
Abendessen und laufen dann zum Bahnhof. Dieser hat entgegen der ausgehängten
Öffnungszeiten zu und das Kaufen der Rückfahrkarten müssen wir auf morgen
verschieben. Im Office du Tourisme erkundigen wir uns
nach einem Campingplatz und wählen dann den camping-beauregard
aus. Dieser liegt hinter dem Thermen. Später abends fängt es an zu tröpfeln,
irgendwann nach Mitternacht rumpelt es im Nachbartal, aber das Gewitter bleibt
in den Bergkämmen hängen.