Der Hohentwiel ist ein QRP-Transceiver für das 2m SSB/CW Band. Entwickelt
worden ist er von Peter Solf, DK1HE. Der komplette Bausatz kann über
www.qrp-project.de bezogen werden. Der Kostenpunkt für einen Bausatz mit
Gehäuse und Frequenzzähler liegt bei ca. 500 Euro.
Der Transceiver unterscheidet sich in in zwei entscheidenden Punkten von den
üblichen kommerziellen Geräten aus Fernost. Er hat absolut keinen unnötigen
Schnick-Schnack und einen rauscharmen VXCO als VFO.
Den Bausatz habe ich im Herbst 2007 bekommen und dann über Monate immer
weitergebaut.
Hier folgen nun meine Kommentare und Anmerkungen zu dem Aufbau und den Problemen, die sich dabei ergeben haben.
Generell:
Bohrlöcher für D1 auf der Steuerplatine zu klein.
Bei 2 der mitglieferten Kabelschwänze SMA-RG174 waren die Innenleiter nicht
richtig gecrimpt, was aber nicht gestört hat, weil diese fast alle ersetzt
wurden. Die mitgelieferten Buchsen standen zu weit in die Platine rein, die
Buchsen sind entweder durch SMA-Flanschbuchsen oder durch SMB-Buchsen ersetzt
worden.
Die BNC-Buchse ist durch eine Kabelbuchse ersetzt worden.
Die HF-Platine ist für das Weissblechgehäuse zu klein, der Spalt zwischen
Blechgehäuse und Platine ist zu gross, entsprechend muste Silberdraht dazwischen
gelegt werden, damit die Platine verlötet werden konnte.
Die Platine ist nicht bis zum Rand verzinnt und lässt sich nicht komplett einlöten.
Abgleich:
VFO:
Der VFO lief auf Anhieb, Probleme mit der Ausgangsleistung wie bei anderen
Aufbauten hatte ich nicht. Der VFO liefert sogar zuviel Leistung (ca 10mW).
HF-Baugruppe Sender:
C23 zu klein, bzw. Kern beim Abbgleich ganz drin -> 2p2 parallel
C15 zu klein, bzw. Kern beim Abbgleich ganz drin -> 2p2 parallel
Der Ruhestrom lässt sich nur sehr ungenau einstellen, Poti bewirkt auf den
letzten 10° starke Änderung, im Bausatz war ein falsches Poti (220 Ohm statt
100 Ohm).
Kühlung von T4 (2N3866) und T5 (2SC1971) ist nicht gewährleistet (Siehe Bericht
von DL3IAS[1]). Bei T4 lässt sich nicht ändern, da das Gehäuse nicht auf Masse
liegt, D3 ist nicht mit Gehäuse von T5 thermisch gekoppelt. Bei T5 habe ich
die Lösung von DL3IAS gewählt, ein kleiner Alu-Winkel verbindet die Kühlfahne
mit dem Weißblechgehäuse, zusätzlich ist D4 über eine Ferritperle hochgelegt
und quer über das Gehäuse gelegt und mit dem Massebein von T5 verlötet. Damit
ist eine vernüftige thermische Koppelung gewährleistet. Schwingneigungen sind
nach dem Umbau nicht festzustellen.
Der Sendezug hat nach den entsprechenden Massnahmen eine
Durchgangsverstärkung von ca. 56dB (ZF in -> HF out), mehr als 4 Watt
Leistung war nicht zu erreichen.
![]() Kühlkörper T5 Senderendstufe |
![]() Verstärkung HF-Baugruppe |
HF-Baugruppe Empfänger:
3 Kreisbandfilter, Durchgangsverluste zu hoch, Abhilfe dadurch das
Koppelkondensator jeweils auf 1p statt 0.5pF vergrößert.
In der Eingangsstufe ist jetzt ein BF966 statt BF982[2] drin.
R4 auf 120k verkleinert, da Gate2-Spannung sonst zu niedrig.
R2 ersetzt durch Brücke, damit die Verstärkung etwas höher wird.
Die Baugruppe hat nach den entsprechenden Massnahmen eine
Durchgangsverstärkung von ca. 11dB (laut Anleitung 15dB) HF in-> ZF out.
ZF-Baugruppe:
Empfindlichkeit zu niedrig, MDS bei ca. -110dBm (Nach Kettenformel sind
ca. -125dBm bis -130dBm notwendig um auf eine halbwegs vernüftige Rauschzahl
zu kommen).
Umbaumassnahme teilweise nach Bericht DL3IAS [1]
Spannungsteiler Filter L2/C21/C22
C21 39p vergrößert auf 10n
C22 220p verkleinert auf 33p
Die Modifikation des zweiten Filters (C27,C28) führte zum Schwingen
der ganzen Stufe, daher habe ich das wieder zurückgebaut auf die Orginalwerte.
Danach war MDS bei ca -125dBm.
L6 musste neu gewickelt werden, vor dem Umbau waren primärseitig ca 8Vss und
sekundär ca 100mVss vom BFO vorhanden, was jedoch zu wenig für den Mischer
ist. Nach dem Umbau auf 32Wdg/6Wdg waren es 600mVss sekundärseitig. Damit
war der MDS der ZF-Stufe bei ca. -125dBm
RIT:
Die RIT ist nicht abschaltbar, daher muss man jedesmal kontrollieren, ob
RX/TX-Frequenz übereinstimmt.
CW-Betrieb:
Leider ist nur ein ziemlich breites Filter für SSB eingebaut, damit lässt
sich nur sehr schwer vernüftiger CW-Betrieb machen, ausserdem wird bei CW auf
LSB umgeschaltet, damit sind Crossmode-QSO unmöglich.
[1] Baubericht von DL3IAS (http://www.bergfunker.de/igtb/DL3IAS.html)
[2] Leider sind schon seit einiger Zeit MOSFETs im Umlauf, die bei weitem
nicht die den Spezifikationen entsprechend,, Holger Eckardt, DF2FQ hat mit
seinem Projekt T7F schon vor Jahren damit seine Erfahrungen machen müssen.